Die Ausgangslage: Lehr-Lernsituationen sollen konstant überprüft und angepasst werden. Die Studierenden sollen sogenannte Future Skills wie Change Management, Agiles Arbeiten oder Interkulturelle Kompetenz erlernen. Die Frage die sich uns dabei stellte war, wie wir konkret diese Vorderungen in unseren Alltag, also die regulären Lehrveranstaltungen integrieren könnten. Zusätzlich wollten wir inter bzw. transdisziplinärer arbeiten.
Daher entwickelten wir zwischen den Fachbereichen Angewandte Informatik und Sozial- und Kulturwissenschaften an der Hochschule Fulda das ZDK: das Zertifikat für Digitalisierung und Kommunikation. Dieses Zertifikat, dient uns als Ausgangsprojekt. Wir arbeiten dort transdisziplinär in Tandem- und Co-teaching mit weiteren Kolleg*innen der Fachbereiche Angewandte Informatik und Sozial- und Kulturwissenschaften in unterschiedlichen Lehrveranstaltung an aktuellen Themen. Die Studierenden können die Lehrveranstaltungen zum Teil an ihrem Fachbereich zum Studium anrechnen lassen, müssen aber auch extra Lehrveranstaltungen besuchen um das Zertifikat zu erhalten. Dabei sollen die Studierenden neben dem Teamwork und dem transdisziplinären Ansatz auch Inhalte aus dem anderen Fachbereich kennen lernen.
Gleich im ersten Semester (Seminar Filmanalyse) bestand ein großes Interesse mit 40 Studierenden aus beiden Fachbereichen, die in Teams zusammengearbeitet und ihre Themen in audiovisuellen Medienprojekten bearbeitet haben.
Der Ansatz des ZDK mündete schliesslich in den Projektantrag die Möglichkeiten für die Einrichtung eines fachbereichsunabhängigen Studiengangs „Applied Liberal Arts“ zu analysieren. Ein Teil dieses Projekts ist diese Webseite.
Was sind Liberal Arts und was ist mit Applied Liberal Arts gemeint? Liberal Arts werden im offiziellen Studienführer für Deutschland wie folgt beschrieben:
„In diesem noch jungen Studienfeld soll eine breite und an persönlichen Interessen orientierte wissenschaftliche Ausbildung erfolgen. Während die deutschen Universitäten heute zumeist disziplinär ausgerichtet sind, dienen die Liberal Arts, auch Liberal Education, der Ausbildung versierter Generalisten nach angelsächsischem Vorbild. Das Studium ist daher interdisziplinär angelegt und bezieht Wissen aus den Bereichen Naturwissenschaft, Ingenieurwissenschaft, Politik und Gesellschaft, Umwelt, Recht, Wirtschaft und Kultur ein. Der Bachelorstudiengang richtet sich an Studierende, denen ein Fachstudium als zu enger Horizont erscheint. Im Rahmen des Studiums soll anhand realer Problemstellungen disziplinübergreifendes Denken erlernt werden. Die erworbenen Problemlösungsstrategien werden auf komplexe Fragen aus Wissenschaft und Praxis angewendet und geübt.“
(https://studienwahl.de/studienfelder/sprachwissenschaften-kulturwissenschaften/liberal-arts) – Stand Juni 2024
Applied Liberal Arts ist daher eine Variante von diesem Ansatz und bezieht in der Lehre eine direkte praktische und Projektorientierte Anwendung ein.